Rubihorn – Carpe Diem

Am gestrigen Samstag, 1.12., war ich mit dem Felix wieder in der alten Nordwand des Rubihorns (er hat versprochen, hier einen Bericht darüber zu schreiben… ). Deshalb war ich am Abend entsprechend fertig und wenig motiviert, heute noch was zu reissen. Hatte ich doch mit Alban Glaser abgemacht, dass wir heute etwas zusammen klettern. Aber versprochen ist versprochen, aufgrund der Wetter- und Lawinenlage entschieden wir uns, eine geplante Erstbegehung in der Schweiz zu verschieben und die „Carpe Diem“ in der Rubihorn-Nordwand zu machen.

Also hieß es mal wieder, den Weg zum Rubihorn hoch zu stiefeln. Wir starteten um halb 8 am Parkplatz in Reichenbach. Knappe 2h später standen wir am Einstieg. Mittlerweile hatten sich noch weitere Aspiranten eingefunden, eine Seilschaft für die „Ruby Tuesday“, ein ganzer Haufen für die klassische Nordwand. Wir waren als Erste am Einstieg der klassischen Nord, also ging´s gleich zügig los.

Wir sicherten erst ab der zweiten Seillänge. Alban stieg vor und querte nach dem Aufschwung direkt zum Stand der „Carpe Diem“ hinaus. Die erste eigenständige Seillänge ist zwar nicht wirklich schwierig, zieht aber mit abwärts geschichtetem Fels und nicht vorhandenen Sicherungsmöglichkeiten gleich mal gute 10m hoch, bevor der erste Bolt kommt.

Ich war ganz froh, nichts vorsteigen zu müssen, da ich doch noch etwas fertig von gestern war und meine linke Hand entzündet war. Die Quergangs-Seillängen hatten schon recht fest gefrorene Grasbüschel und es ging Seillänge um Seillänge voran. Ab Mittag zog der Himmel zu und es setzte starker Schneefall bei kräftigem Wind ein. Richtiges Nordwand-Feeling also!
Bald kamen wir auch an´s Wandbuch, wo sich Alban an den wenigen Begehungen und bekannten Namen erfreute, die die von ihm eingerichtete Route in den letzten 7 Jahren erhalten hatte.

Die letzten beiden Seillängen sind die schwierigsten, so langsam wurde es beim Sichern am Stand auch wirklich unangenehm kalt. Nachdem Alban die letzte Seillänge mit ihrer Schlüsselstelle im Grad M5+ weg geballert hatte, verzichtete ich aus Zeitgründen und wegen meiner angeschlagenen Konstitution auf das Nachsteigen und wir seilten im letzten Büchsenlicht ab. Mittlerweile hatte sich das Wetter zu einem gemütlichen kleinen Schneestürmchen entwickelt.

Also nichts wie runter und rein in´s warme Auto! Mir hat´s trotz Handycap mit geschwollener Hand mal wieder riesigen Spaß gemacht. Vielen Dank an Alban für´s Zeigen „seiner“ Tour und das Vorsteigen! Die Route muss ich auf jeden Fall nochmal in ordentlichem wechselnden Vorstieg machen!

Über Bene

I bin da Scheef vo dera Seitn do!
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